Augenarzt | 02.07.2019

Diagnostik / Verlaufskontrolle Glaukom mittels Heidelberg Retina Tomograph (HRT)

Pachymetrie beider Augen sowie Messung der Nervenfaserdicke der Retina | Abzocke beim Augenarzt

Durch den behandelnden Augenarzt wurde meiner Frau in meinem Beisein dringend aufgrund heller Flecken von mehr als 50% in einem Auge und deutlich mehr als 20% im anderen (maximal sollten es 20% sein) zu den o.g. Maßnahmen geraten, um einen glaukomatösen Papillenschaden auszuschließen. Das seien aber IGeL-Leistungen, die insgesamt 97 Euro kosten würden. Das haben wir dann natürlich machen lassen. Gottseidank war alles gut. Im Nachhinein fühlen wir uns jedoch abgezockt und genötigt, zumal bei einer derartigen Diagnose u. E. weitere Maßnahmen durch den Arzt im Rahmen der Behandlung durchgeführt hätten werden müssen, um den Verdacht auszuschließen.
Das ist in etwa so, als wenn ein Kardiologe nach einem EKG sagen würde, dass aufgrund der Kurven deutliche Hinweise auf eine Herzerkrankung vorlägen und er uns dringend zur Bestätigung oder Ausschluss eine Ultraschalluntersuchung empfehle, die aber eine IGeL-Leistung sei und 97 Euro koste. Jeder Laienpatient (es sei denn, er ist lebensmüde) würde diese Untersuchung durchführen lassen.

Ist Ihnen das auch passiert?

Kommentar der Verbraucherzentrale

Im Regelfall ist eine Glaukom-Früherkennungsuntersuchung eine privat zu zahlende IGeL-Leistung. Weil ein wissenschaftlicher Nachweis für den Nutzen der Früherkennungs-Untersuchung fehlt, ist sie nur bei konkretem Krankheitsverdacht oder bei bestimmten Risikofaktoren eine Kassenleistung.

Das heißt aber auch: bestehen Anhaltspunkte, dass ein Glaukom vorliegen könnte, so sind folgende Untersuchungen Leistungen der Gesetzlichen Krankenkassen: eine Untersuchung des Auges mit dem Spaltlampenmikroskop, die besondere Untersuchung des Sehnervs und eine Messung des Augeninnendrucks.

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