Augenarzt | 06.01.2017

Ausmessung der Augen vor Operation eines „Grauen Stars“ (z.B. IOL-Master)

Optische Biometrie | Nehmen, was man kriegen kann

Ich war mit meiner Mutter beim Augenarzt zur Vorbereitung einer Glaukom-Operation. Die Unterlagen für die Optische Biometrie hatten wir vorab erhalten. Meine Mutter teilte der Sprechstundenhilfe mit, dass sie die Leistung, die 55.- Euro kosten sollte, nicht in Anspruch nehmen wolle. Dies wurde dem Arzt mitgeteilt. Bei der Untersuchung des Auges merkte er an, dass sie ja die Optische Biometrie nicht machen lassen wolle, er dann aber nicht so sicher sei, dass er die Operation auch gut hinbekäme. Sie solle sich das noch einmal überlegen und er würde ihr die Untersuchung auch für 30.- Euro anbieten. Im Wartezimmer anschließend entschied sich meine Mutter gegen die Untersuchung. Dies teilte ich dann der Sprechstundenhilfe mit, die dann sagte, ich solle mal nichts weiter sagen, sie würde die Untersuchung jetzt umsonst machen!!!

Eine absolute Frechheit.

Ist Ihnen das auch passiert?

Kommentar der Verbraucherzentrale

Die moderne Augenheilkunde bietet Patienten heutzutage über das Maß der gesetzlichen Krankenversorgung hinaus vielfältige kostenpflichtige Zusatzbehandlungen an. Argumentiert wird mit einer besseren Vorhersagbarkeit des OP-Ergebnisses durch Spezialuntersuchungen wie z.B. die optische Biometrie per Lasertechnik (IOL-Master) zur Linsenberechnung oder die OCT zur Untersuchung der Netzhaut.


Ob derartige Zusatzleistungen in Anspruch genommen werden, ist eine sehr individuelle Entscheidung, die gut abzuwägen ist. Augenärzte haben die Pflicht, ihre Patienten über den gesetzlichen Versorgungsanspruch zu informieren. Eine intensive ärztliche Beratung über den individuellen Nutzen, Vor- und Nachteile sowie die Kosten zusätzlicher Leistungen ist unerlässlich.


Werden Ihnen IGeL-Leistungen im Rahmen einer Grauer-Star-Operation angeboten, sprechen Sie vor Ihrer Entscheidung unbedingt mit Ihrer Krankenkasse. Wenn Sie Risikopatient (z.B. Diabetiker) sind oder bereits andere Vorerkrankungen des Auges haben, übernimmt Ihre Krankenkasse in vielen Fällen die Kosten für Zusatzleistungen. Wenn Ihnen Ihr Augenarzt nur kostenpflichtige Leistungen anbietet, helfen Ihnen die Geschäftsstellen Ihrer Krankenkasse vor Ort einen Augenarzt in der Nähe zu finden, der Vorbereitung und OP-Durchführung auch als Kassenleistung durchführt.

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