Arzt für Allgemeinmedizin/Praktischer Arzt | 19.04.2022

Großes Blutbild

Diagnose, Gespräch über Erkrankung | Ausnutzung einer Notsituation für IGeL-Leistung

Ich war in der Praxis wegen schlimmen Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion und einem Taubheitsgefühl im Kopf. Der Arzt meinte, er kann mir nicht helfen, ich solle einen 30min Termin buchen, sonst kann er keine Diagnose stellen. Der 30 Min Termin kostet 130 Euro. Ich fragte ihn ob er nicht die Symptome wenigstens analysieren könnte oder einen Schilddrüsentest machen. Er verneinte und sagte, ich weiß nicht was ihnen fehlt, dass müssen wir in dem nächsten Termin besprechen. Buchen sie einen Termin. Er hat mir nicht zugehört und war herablassend und unfreundlich. Eine Überweisung bekam ich auch nicht. Dann meinte er noch warum ich mich impfen lassen habe, ich bin bestimmt wegen der Impfung krank. Ich kann nichts dafür, dass ich ein Kassenpatient bin und die Symptome gab es schon vor der Impfung. Ich war total baff und wurde vor die Tür gesetzt.

Ist Ihnen das auch passiert?

Kommentar der Verbraucherzentrale

Dies ist leider ein krasser Fall ärztlichen Fehlverhaltens. Nicht nur, dass der Arzt Sie trotz starker Symptome nicht behandelt und stattdessen die Notsituation zur Aufdrängung einer IGeL-Leistung ausgenutzt hat. Er hat sich darüber hinaus auch als Impfgegner entlarvt und auf medizinisch bedenkliche Art eine Verbindung der Impfung zu Ihren Symptomen hergestellt.

Dies ist nicht hinnehmbar und ein Fall, den die Kassenärztliche Vereinigung zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Arzt prüfen wird.

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