Augenarzt | 03.03.2022

Glaukom-Früherkennung

OCT | Teure »tendenziell negative« IGeL-Leistung statt Beratung

Ich hatte über einen Termin mit einer »Frau Dr. B.« vereinbart. Bei der Aufnahme nannte ich meinen Wunsch nach einer Beratung bzgl. Grünem Star, nachdem mit im vergangenen Jahr in einer anderen Praxis (nach Untersuchung und IGeL-Augendruck-Messung) angeraten worden war, mich darauf untersuchen zu lassen. Ich lehnte wg. anschließend nötiger Fahrtüchtigkeit pupillenerweiternde Tropfen ab, denn ich wollte ja nur eine Beratung. Mir wurde zweimal die OTC-Diagnose empfohlen, in die ich schließlich einwilligte. Nach Abschluss des Procederes stellte sich heraus, dass die Ärztin, mit der ich vermeintlich den Termin vereinbart hatte, seit langem nicht mehr in der Praxis arbeitet.
Der mich dann »behandelnde« Arzt prüfte die ausgedruckte Diagnose, begutachtete meine Augen mittels Lupe, sagte, es sei alles in Ordnung, ich solle mir eine Lesebrille kaufen und in einem halben Jahr eine erneute Untersuchung machen lassen. Im Nachhinein habe ich nun recherchiert, dass die OTC-Untersuchung zur Früherkennung eines Glaukoms vom IGeL-Monitor als »tendenziell negativ« bewertet wird.

Ist Ihnen das auch passiert?

Kommentar der Verbraucherzentrale

Sie meinen sicherlich die Optische Kohärenztomographie (OCT). Diese wird in der Tat von den Expert:innen des IGeL-Monitors als "tendenziell negativ" bewertet, da es keinen durch Studien ausreichend belegten Nutzen dieser Untersuchung zur Glaukom-Früherkennung gibt. Stattdessen sind indirekte Schäden, etwa in Form von nur scheinbar auffälligen Befunden und damit verbundenen Folgeuntersuchungen, möglich.

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