Illegal in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet: Sildenafil und Tadalafil

- Sie werden vor allem im Internet angepriesen: angeblich ganz natürliche Potenzmittel als Alternative zur "Pharmakeule". Tatsächlich enthalten viele von ihnen trotzdem Sildenafil oder Tadalfil – allerdings ohne den Wirkstoff zu nennen.
- Die Produkte können lebensgefährliche Nebenwirkungen haben.
- Natürliche Potenzmittel aus dem Internet
- Was sind Sildenafil und Tadalafil?
- Welche Nebenwirkungen gibt es?
Natürliche Potenzmittel aus dem Internet
Als Nahrungsergänzungsmittel bezeichnete Präparate zur Steigerung der Potenz werden überwiegend im Internet oder in Erotik-Shops unter verschiedenen Bezeichnungen vertrieben. Die Produkte sollen nach Angaben der Anbieter häufig ausschließlich rein pflanzliche, natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Bei einer Reihe von Präparaten ergaben Analysen jedoch, dass sie nicht angegebene verschreibungspflichtige Arzneisubstanzen (Sildenafil, Tadalafil) bzw. nicht zugelassene chemische Substanzen, die ähnlich wie Sildenafil aufgebaut sind (Analoga wie Hydroxyhomosildenafil, Hydroxythiohomosildenafil, Sulfoaildenafil) in pharmakologisch wirksamen Konzentrationen enthielten und sollte nur unter Aufsicht eines Arztes eingenommen werden.
Sildenafil sollte nicht von Personen eingenommen werden, die bereits ein Nitrat-Medikament (z. B. Nitroglycerin) einnehmen, da sie potenziell lebensbedrohlichen Blutdruckabfall verursachen kann. Personen mit Herzproblemen sind einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Brustschmerzen, Bluthochdruck ausgesetzt. Andere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Verdauungsstörungen, Schwindel, Sehstörungen und Schwerhörigkeit.
Desmethylcarbodenafil ist eine Substanz ähnlich dem Sildenafil.
Was sind Sildenafil und Tadalafil?
Sildenafil und Tadalafil sind Arzneiwirkstoffe aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer, einer Gruppe gefäßerweiternder Substanzen. Sie werden zur Behandlung von Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) beim Mann eingesetzt. Bekanntester Markenname für Sildenafil ist Viagra, für Tadalafil ist es Cialis.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind diese Arzneimittel verschreibungspflichtig.
Vor allem im Internet werden den Wirkstoffen Wirkungen zugesprochen, die wissenschaftlich nicht belegt sind. Dazu gehören die Steigerung der Libido oder eine Vergrößerung des Penis. Tatsächlich haben die beiden Substanzen bei gesunden Männern praktisch keine Wirkung.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Bei Einnahme von Arzneimitteln dieser Wirkstoffgruppe können selbst bei gegebener Indikation und bestimmungsgemäßem Gebrauch in seltenen Fällen schwere unerwünschte Wirkungen (z.B. Schlaganfall, Herzinfarkt) auftreten. Das gilt natürlich ganz besonders, wenn sie ohne Wissen des Anwenders, in völlig unkontrollierter Dosierung und ohne ärztliche Kontrolle eingenommen werden.
Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Verdauungsstörungen, Schwindel, Sehstörungen und Schwerhörigkeit.
Die Substanzen sollte nicht von Personen eingenommen werden die bereits ein Nitrat-Medikament (z.B. Nitroglycerin) einnehmen, da sie potenziell lebensbedrohlichen Blutdruckabfall verursachen kann. Personen mit Herzproblemen sind einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Brustschmerzen, Bluthochdruck ausgesetzt.
Weitere Informationen:
Eine Übersicht über gepanschte Nahrungsergänzungsmittel zur Potenzsteigerung bietet das Online-Portal Gute Pillen - schlechte Pillen
Auch das Landeszentrum Gesundheit NRW warnt vor entsprechenden Produkten.
Quellen:
BfR-Presseinformation 15/2012 vom 04.04.12: Schlank und potent - mit Nebenwirkungen
EPAR summary for the public: Viagra/sildenafil, EMA/17073/2016 EMEA/H/C/000202
EPAR summary for the public: Cialis/tadalafil, EMA/475324/2015 EMEA/H/C/000436 (abgerufen 12.01.17)
Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen: Aktuelles zu Arzneimitteln (abgerufen 12.01.17)