Zahnarzt | 02.04.2017
Falsch gesetzte Implantate
Implantat
2010 überredete mich mein Zahnarzt, mir im Unterkiefer 4 Implantate setzen zu lassen. Danach ca. 4 Wochen unerträgliche Schmerzen, die nicht ernst genommen wurden. Erst nach Aufsuchen einer Heilpraktikerin Besserung. Von da an ständig das Gefühl von Entzündungen, Histamin-Intoleranz, u.a. Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen. Verschiedene Ärzte fanden keine Ursache (Ursache meine Morbus Crohn-Erkrankung?). 2014 dann in einer neuen Zahnarzt-Praxis: Überkronung aller Zähne und neue Implantataufsätze (da die alten zu niedrig waren) um den Biss zu korrigieren. 3D-Aufnahme wegen großer Beschwerden nach Fertigstellung: keins der Implantate lag vollständig im Knochen. Inzwischen alle vier Implantate entfernt und keine Beschwerden mehr.
Ich halte den vorherigen Zahnarzt für mitverantwortlich: Zum damaligen Zeitpunkt wurden routinemäßig keine 3D-Bilder erstellt. Auf 2D-Bildern ist eine Fehlimplantation nicht zu erkennen. Der Zahnarzt aber hat mich nicht darüber informiert, sondern mir statt dessen versichert, dass die Schmerzen nicht von den Implantaten kommen können, da er sie richtig gesetzt hätte. Es gab damals die S1-Empfehlung ein 3D-Bild zu machen, was er aber nicht einmal trotz der andauernden Schmerzen in Erwägung gezogen hat. Er lehnt eine Verantwortung ab.
Ein Gutachten kann nicht erstellt werden, weil er wegen des Verkaufs seiner Praxis sagt, dass sein Nachfolger rechtlich verpflichtet wäre, mir die Röntgenbilder von 2010 zur Verfügung zu stellen und die Nachfolgepraxis sagt, dass sie wegen eines Systemabsturzes keine Röntgenbilder von 2010 mehr habe. Ich habe diesen Sachverhalt gerade der Zahnärztekammer geschrieben und sie um Mithilfe gebeten (der Brief ist jetzt unterwegs).
Kommentar der Verbraucherzentrale
Bei der Dentalen Volumentomographie (DVT) handelt es sich um eine digitale, dreidimensionale Röntgentechnik, die schon seit vielen Jahren in der modernen Zahnmedizin eingesetzt wird.
In der Implantologie dient die DVT heute schon vorwiegend zur Therapieplanung per Computer. Die 3-D-Darstellung des quantitativen und qualitativen Knochenstatus hilft dem Zahnarzt bei der exakten Planung eines implantatgestützen Zahnersatzes. Zeigen sich bei der Erstuntersuchung deutliche anatomische Abweichungen von der Norm oder ist eine detaillierte räumliche Beurteilung der Kiefersituation notwendig, kann die DVT einer im Normalfall ausreichenden 2-D-Diagnostik überlegen sein.
Bei Beurteilung des Behandlungsergebnisses ist die DVT dagegen nicht immer die bevorzugte Methode. Ein eindeutiger klinischer Nutzen bleibt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen umstritten. Allerdings kann ein 3-D-Röntgenverfahren durchaus bei Komplikationen nach der Implantation (z.B. Nervenverletzungen, Nachbarzahnwurzelverletzung) angezeigt sein und hilfreiche Erkenntnisse liefern.