Zahnarzt | 23.03.2017
Mangelhafte Kostenaufklärung bei Implantat
Implantat | Knochenaufbau
Seit 7 Monaten bin ich wegen eines abgebrochenen Zahns in Behandlung. Dieser wurde letztendlich mit einer Krone versorgt. Kosten ca. 600,00 Euro. Bei der Röntgenaufnahme stellte mein Arzt fest, dass vielmehr der Nachbarzahn Nr.46 betroffen sei. Er versuchte zwar eine Wurzelbehandlung, leider ohne Erfolg. Also wurde ich über ein Implantat aufgeklärt, allerdings nicht über die Kosten (!).
Viel zu schnell willigte ich ein, da ich bereits mehrere Implantate bekommen hatte. Ich ging erfahrungsgemäß von dem Preis von 1800,00 Euro aus. Inzwischen wurde zur Vorbereitung eine Unterfütterung (Knochenaufbau) vorgenommen, welche ca. 400,00 Euro kostete. Eine Spezial-Röntgenaufnahme mit einer explizit für mich gefertigten Schiene (mit einer kleinen Silber-Kugel), welche auch noch mit 400,00 Euro zu Buche schlägt, falls ich den Zahnarzt wechseln sollte. Und vorige Woche erfolgte dann das Aufklärungsgespräch, wo mir mein ZA den Heil- und Kostenplan in die Hand drückte. Da stand dann noch einmal etwas von 2602,00 Euro drauf. Also alles in allen kostet mich ein (!) Implantat dann über 3.000,00 Euro. Ich frage Sie, ob das seriös ist und was ich dagegen tun kann.
Kommentar der Verbraucherzentrale
Egal ob Implantat, Brücke oder Prothese: Bevor eine Behandlung mit Zahnersatz beginnt, muss der Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan ausfüllen. Darauf müssen alle vorhersehbaren Kosten so präzise wie möglich geschätzt werden, auch der Eigenanteil des Patienten. Erst wenn die Krankenkasse den Festzuschuss festgesetzt und den Heil- und Kostenplan genehmigt hat, beginnt die Behandlung. Wer zuvor schon Rechnungen bezahlen muss, sollte dies mit allen Unterlagen der zuständigen Kassenzahnärztlichen Vereinigung melden. Dort gibt es auch eine kostenlose Beratung zum Heil- und Kostenplan.